In diesem Jahr ist das Berufsbildungsgesetz fünfzig Jahre alt geworden. Mit diesem Gesetz wurden die Grundlagen für die Berufsausbildung in Deutschland gelegt, um die uns viele andere Länder weltweit beneiden. Es gibt allerdings seit Jahrzehnten ein Problem, dass auch in konjunkturell guten Zeiten bestehen bleibt. Lernbeeinträchtigte und junge Menschen mit Behinderungen, in den letzten Jahren in immer höherem Maße auch Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, profitieren von der guten wirtschaftlichen Lage kaum. Genau hier setzt die Arbeit des Preisträgers im Bereich Berufsbildungsinitiativen an. Mit insgesamt etwa 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an unterschiedlichen Standorten ist es kein großer Träger. Dafür ist es aber eine Gemeinschaft mit hohem Engagement, die ein gemeinsames Credo vereinigt: Jeder psychisch erkrankte junge Mensch soll seinen Möglichkeiten entsprechend durch eine schulische oder berufliche Ausbildung in die Gesellschaft integriert werden. Das Angebot von der intern durchgeführten Beschulung mit offiziellem Hauptschulabschluss, über die Ausbildung in dualen Ausbildungsberufen bis zum anerkannten Kammerabschluss mit Gesellenprüfung. Dabei hat der Jury besonders gut gefallen: Egal ob die jungen Menschen eine Ausbildung in der Tischlerei, dem Gartenbau oder zahlreichen anderen Bereichen wählen, immer ist es möglich eine Vollausbildung oder eine theoriereduzierte Ausbildung zu beginnen. Wo immer möglich Regelausbildung statt Sonderweg, dies ist für mich gelebte Inklusion. Und ich finde dafür hat die Jugendhilfe Wümmetal den ersten Preis im Bereich Ausbildungsinitiativen mehr als verdient.